HISTORISCHE REALIEN ALS HERAUSFORDERUNG DER LITERARISCHEN ÜBERSETZUNG: UKRAINISCHDEUTSCHE ENTSPRECHUNGEN IM ROMAN «DER SOHN DER GROSSFÜRSTIN» («SWJATOSLAW») VON S. SKLJARENKO

Анотація

Im Mittelpunkt der vorliegenden Untersuchung steht das Problem der Übersetzung ukrainischer historischer Realien im Roman «Der Sohn der Großfürstin» («Swjatoslaw») von S. Skljarenko. Unter Realien versteht man lexikalische Einheiten, die einzigartige gesellschaftliche, kulturelle, alltagsbezogene, historische Phänomene bezeichnen, die spezifisch für einen bestimmten ethnokulturellen Raum sind und in der Zielsprache in der Regel keine direkten Entsprechungen haben. Ihre Wiedergabe stellt eine besondere Herausforderung dar, da sie nicht nur sprachliche, sondern auch tiefgreifende kulturelle Kompetenz erfordert. Ziel der Arbeit ist es, die historischen Realien des Romans zu systematisieren, ihre semantische Klassifikation durchzuführen erarbeiten sowie Übersetzungsstrategien und -techniken zu ermitteln, die bei ihrer Übertragung ins Deutsche angewendet wurden. Die Realien werden thematisch in drei Gruppen unterteilt: soziokulturelle, sozialpolitische und onomastische Realien. Das Untersuchungskorpus umfasst 275 historische Realien und 313 Übersetzungsvarianten. Die Analyse zeigt, dass deskriptive Übersetzung, lexikalisch-semantische Substitution und funktionale Entsprechung (Analogon) zu den häufigsten Übersetzungsmethoden gehören. Für onomastische Realien überwiegt die Transkription bzw. Transliteration. Die Ergebnisse der Untersuchung bestätigen, dass der Übersetzungsprozess von Realien nicht als rein sprachlicher Transfer zu verstehen ist, sondern als ein interkultureller Aushandlungsprozess, der ein ausgewogenes Verhältnis zwischen kultureller Authentizität und Verständlichkeit erfordert.